Ob in einschlägigen Jagdzeitschriften oder bei uns im Magazin. Die Werbung von Brillen Müller aus Manching mit dem Schützen und der etwas zu groß geratenen Brille strahlt uns immer an. Was ist an Brillen Müller so besonderes? Und was macht seine Brillen so einzigartig. Wir haben uns auf den Weg nach München gemacht und Herrn Müller in seiner Werkstatt besucht.
Die Werkstatt und das Ladenlokal
Im ersten Moment kommt das Ladenlokal von Müller wie ein gewöhnliches Optikergeschäft daher. Im Verkaufsraum arbeiten Optiker und Optikermeister und versorgen Manching und Umgebung mit modischen Brillen und Kontaktlinsen.
Doch erst wenn Herr Manching über die Wendeltreppe in den Keller bittet, merkt man, dass man sich hier mit dem Thema Schießbrille sehr intensiv auseinandergesetzt hat. Im Keller des Optikermeisters befindet sich ein kleiner Schießstand, der für das Ausmessen und Ausprobieren von Schießbrillen für Sportschützen bestens geeignet ist. Klar, dass man hier keine Vereinsmeisterschaft austragen kann, aber für das Thema Schießbrille ist er bestens geeignet.
Wenn man an dieser Stelle Sportschütze schreibt, so ist das wörtlich zu nehmen. Optikermeister Müller betreut neben den Wurfscheibenschützen auch die Sportler in den Bereichen Kleinkaliber, Luftgewehr, Bogensport, Großkaliber, IPSC und viele weitere Disziplinen im Schießsport. Zugegeben, manche kennt man überhaupt nicht. Es war uns nicht bekannt, dass es Sportfreunde gibt, die mit mittelalterlich anmutenden Kanonen auf Zielscheiben schießen. Das zeigt aber auch mal wieder, wie vielfältig der Schießsport ist und wie vielen Menschen er Freude bereitet.
Geschichtliches und Brille
Herr Müller hat es sich vor vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, sich mit dem Thema Schießbrille systematisch und vollumfänglich auseinanderzusetzen. Das Ergebnis der jahrelangen Arbeit wurde dann am 6. Juli 2004 zum Patent angemeldet. Das war dann auch die Geburtsstunde der Dynamik-Schießbrille von Müller, die einen auf jeder Werbung anlacht. Heute zählt das Team von Brillen Müller fast 20 Mitarbeiter. Sieben Meister betreuen neben den „normalen“ Kunden die Schützinnen und Schützen, die mittlerweile aus der ganzen Welt nach Manching reisen, um sich eine Dynamik-Schießbrille anfertigen zu lassen. Und das ist nicht übertrieben. An den meisten Tagen werden im 90-Minuten-Takt Schießbrillen ausgemessen, angepasst und mit den gewünschten Optionen versehen. Nach ein paar Wochen kommt dann die fertige Schießbrille per Post. Da die Anpassung ja schon bei Müller gemacht wurde, sitzt die Brille perfekt und es kann sofort zum Schießstand gehen.
Die Brille
Nun stellt sich die Frage, was die Dynamik-Schießbrille so besonders macht. Die Frage kann man einfach beantworten: Die konsequente Umsetzung des Fachwissens von Herrn Müller in eine Schießbrille. Dabei hat die Funktionalität und die Qualität der Materialien immer höchste Priorität. Optische oder modische Gesichtspunkte waren bei der Entwicklung sekundär.
Das Titangestell ist so aufgebaut, dass man mit einem Handgriff die Gläser einsetzen oder wechseln kann. Die Größe der Gläser ist um einiges größer als bei normalen Brillen und das ganze Gestell sitzt um einige Millimeter höher auf der Nase als üblich. Dadurch schaut man auch noch durch die Brille, wenn man über die Flinte auf die Wurfscheibe schaut. Bei einer normalen Brille schaut man nämlich meistens auf den oberen Brillenrand. Das passiert mit der Dynamik- Schießbrille nicht. Zu der erhöhten Bauweise kann man den Steg noch um weitere 8 mm ausfahren. Das sieht dann zwar etwas komisch aus, aber beim Schießen kommt einem die erhöhte Position der Brille zugute.
Ein weiterer Punkt sind die Filter bzw. die Gläser. Alle Farbfilter werden direkt unter Berücksichtigung der Sehstärke des Schützen angefertigt. Dieses Konzept vermeidet Verzerrungsfehler, die man möglicherweise hätte, wenn man Glas und Filter hintereinander verbaut. Wechselt man also die Filter, wechselt man auch die Gläser. Besitzt man mehrere Filter, können diese mit einem geübten Handgriff schnell gewechselt werden. Die Qualität der Filter ist über jeden Zweifel erhaben. Lange wurde nach einem passenden Zulieferer gesucht. Neben der Qualität ist auch die Farbe nicht unerheblich. Lange wurde auf den Schießständen getestet. Beispielsweise wurde sich die Folie des Walls auf dem Schießstand München-Hohenbrück besorgt, um damit in der Werkstatt den Filter mit dem besten Kontrast zu entwickeln.
Es ist offensichtlich, dass weder bei dem Gestell noch bei den Filtern Kompromisse eingegangen wurden. Es zählt nur die Funktionalität.
Preise
Qualität und Service haben ihren Preis. Wer sich für eine Schießbrille von Brillen Müller entscheidet, bekommt in den Bereichen Optik und Qualität ein modulares System aus Brillengestell und Filter. Das Gestell liegt bei 298 Euro und ist die Basis für alle weiteren Entscheidungen. Ein Satz Filter mit der eigenen Stärke liegt bei 276 Euro. Einfache Gläser ohne Färbung kosten je nach Qualität zwischen 89 und 238 Euro. Die Sportschützen unter uns, die eine Brille tragen, kennen diese Preise.
Doch eine Brille bei Brillen Müller beinhaltet noch einiges mehr. Man ist auch Kunde und wird in die eigens entwickelte Datenbank aufgenommen. Nachbestellungen, neue Sehtests und Reparaturen im Schadensfall werden schnell und unkompliziert durchgeführt. Auch ganz spezielle Probleme mit Auge und Waffe werden von den Spezialisten individuell bearbeitet und Lösungen mit dem Schützen entwickelt.
Fazit
Der Ausflug nach Manching war eine Reise wert. Hinter der Fassade des Optikers vermutet man nie im Leben eine High-Tech-Schmiede im Bereich Schießbrille. Es wird deutlich, dass sich kaum jemand so intensiv mit dem Thema Schießbrille auseinandergesetzt hat wie Brillen Müller, der mittlerweile über die Grenzen hinweg den besten Ruf als Fachmann in diesem Bereich genießt.
Wer sich in die Hände von Manfred Müller begibt, bekommt eine Schießbrille vom allerfeinsten. Einen Designpreis in Mailand oder Paris wird man damit nicht gewinnen. Aber darum geht es auch nicht. Die Brille ist zu 100 Prozent auf Funktion und Qualität ausgelegt. Das ist der Grund, warum viele nationale und internationale Schützen die Dynamik-Schießbrille verwenden.
Text und Fotos: Dominik Allartz
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