„Ankuscheln“ statt „anschlagen“! (Teil 2) – In zehn Schritten zu einer guten Anschlagtechnik


Ausgabe 4/2014

„An eine große Aufgabe sollte man herangehen wie ein Hund. Viele kleine Lecker machen die Schüssel leer“, sagt ein Botswana-Zitat. Wenn man einen Sport erlernen will, tut man gut daran, die Bewegungen in kleine Schritte zu zerlegen und jeden Schritt für sich zu üben. Es wäre wenig sinnvoll, wenn ein Anfänger beispielsweise auf einen Trap-Stand ginge und versuchen wollte, auf Wurfscheiben zu schießen, die in alle Richtungen von ihm wegfliegen. Alles auf einmal geht nicht. Schnell würde man sich die Unarten des Anschlagens angewöhnen. Danach fällt es umso schwerer, eine gute Anschlagtechnik zu erlernen. Denn man müsste erst die „alten Fehler“ abstellen. Die nachfolgenden Übungen eignen sich für Anfänger wie für Fortgeschrittene, die ihre Anschlagtechnik verbessern wollen, und sind in der Praxis erprobt – man benötigt für die zehn Schritte zusammen nicht mehr als eine Stunde. 

Schritt 1: Die liegende Pappschachtel

Zuerst stellt man die einfachste Situation her, die möglich ist:

  1. Das Ziel bewegt sich nicht.
  2. Es liegt auf dem Boden.

Infolgedessen

  • hat der Schütze „alle Zeit der Welt“, die Anschlagbewegungen und ihre Auswirkungen zu „studieren“,
  • muss der Schütze seinen Oberkörper nicht drehen, kann sich also voll und ganz auf den Anschlag konzentrieren,
  • erhält er unmittelbar eine Rückmeldung über die Lage der Schrotgarbe durch seine eigenen Augen, weil die Schrote sichtbar in die Erde einschlagen. 

Am besten legt man eine leere Patronenschachtel auf den Boden, und der Flintenschütze baut sich in einer Entfernung von 10 bis 15 m auf. Man kann auch verschiedene Wurfscheiben in einem gewissen Abstand auf dem Boden platzieren. Ich bevorzuge die Patronenschachtel, weil man mehrere Male hintereinander auf dieselbe Schachtel schießen kann und seine Stellung zwischen den Schüssen nicht verändern muss. 

Schritt 2: Der Zeigestock

Selbstverständlich träfe man das Ziel, wenn man mit der Schiene und dem Korn die Pappschachtel anzielen und danach abdrücken würde. Aber genau das nicht zu tun, ist der Sinn der Übung. Man geht vielmehr schon jetzt so vor, wie man später auf ein sich bewegendes Ziel schießen wird. 

Flintenschießen ist ein Bewegungssport wie Golf oder Tennis. So wie der Tennisspieler den Ball anschauen muss, wenn er ihn mit seinem Schläger treffen will, so soll der Flintenschütze auf die Wurfscheibe sehen. Schon die Alten sagten, dass der Schrotschuss ein „Deut-Schuss“ sei. Darunter sollte man nicht verstehen, dass man den Schuss dem Ziel „hinterherwerfen soll“. „Deut“ kommt von deuten. Mit der Flinte deutet oder zeigt man wie mit einem Zeigestock auf ein Ziel, statt mithilfe einer Visiereinrichtung darauf zu zielen. Der Schütze soll lernen, bereits in der Erwartungshaltung, also mit noch nicht angeschlagener Waffe, die Seelenachse seiner (ungeladenen) Flinte auf das am Boden liegende und sich nicht bewegende Ziel zu richten. Am Anfang wird er die Hilfe einer zweiten Person benötigen, die ihn von der Seite beobachtend einweist. Die Seelenachse ist die gedachte Linie durch die Mitte des Laufes. Den Unterschied zwischen den beiden Läufen einer doppelläufigen Flinte dürfen wir außer Betracht lassen. Da die Mündung der Flinte in dieser Übung „tief“ gehalten werden muss, sieht der Trainierende die Schiene und das Korn nur peripher, weshalb es ihm leichter fällt, seinen Blick auf die Pappschachtel zu konzentrieren. Dem rechten Fuß des Rechtshänders bzw. dem linken Fuß des Linkshänders kommt eine elementare Bedeutung zu. Das ist jeweils der hintere Fuß, von dessen Stellung die Positionierung der Anschlagschulter abhängt. Mit noch nicht angeschlagener Flinte kann man sehr gut überprüfen, ob sie ohne Drehung des Oberkörpers auf das Ziel gerichtet werden kann. Das ist nämlich nur bei korrekter Fußstellung möglich. 

Schritt 3: Die Bewegungen der Arme

Nachdem der Schütze die korrekte Grundstellung eingenommen hat, bewegt er die Flinte mehrfach in den Anschlag und wieder aus ihm heraus. Dabei versucht er, mit der Seelenachse der Flinte in jeder Phase der Bewegung auf das Ziel zu zeigen und stets das Ziel und nicht die Schiene seiner Flinte anzuschauen. Die Übung gelingt nur, wenn beide Arme die Flinte gleichmäßig anheben und der Rest des Körpers sich nicht bewegt. Ungleichmäßiges Heben der Arme oder Bewegungen des Oberkörpers oder Kopfes während des Anschlages führen die See-?lenachse von der Pappschachtel weg statt zu ihr hin. Obwohl die Übung so angelegt ist, dass jedes gleichmäßige Heben der Flinte diese zwangsläufig auch zum Ziel hinführt, sollte bereits zu diesem Zeitpunkt klar werden, dass das Anschlagen der Flinte nicht eine Aktion für sich ist, sondern im Kontakt mit dem Ziel geschehen soll. Der Schütze soll nicht denken: „Ich will jetzt die Flinte in den Anschlag bringen“, sondern: „Ich bewege meine Flinte in Kontakt mit meinem Ziel in meine Schultertasche und an mein Jochbein, so als ob ein „unsichtbares Band“ das Ziel und mich verbinden würde“.

Schritt 4: Die Ausgangsposition der Flinte

Nun wird an der Verbesserung der Ausgangsposition der Flinte gearbeitet. Hält man sie zu weit hinten und seitwärts vom Körper unter der Achselhöhle, muss die Flinte in drei Ebenen in den Anschlag bewegt werden: nach vorne schieben, zur Seite drehen und heben. Das kann man sich einfacher machen! Hält man die Flinte an einer Stelle, die senkrecht unter der Schultertasche liegt, lässt sich die Flinte in einer einzigen Ebene in den Anschlag bringen. In derselben Ebene liegt dann auch die Blickachse des Anschlagauges. Um die ideale Ausgangsposition der Flinte zu bestimmen, kann man auch zuerst in den Anschlag gehen, und dann die Flinte in der Ebene der Blickachse des Anschlagauges mit beiden Armen gleichmäßig nach unten senken, bis die gewünschte Ausgangshöhe erreicht ist.

Schritt 5: Die Führhand  

Der Rechtsschütze neigt dazu, mit der rechten Hand stärker anzuheben als mit der linken, weil er in der rechten mehr Kraft hat. Beim Linkshänder ist es umgekehrt. Tappt man in diese Falle, führt man die Seelenachse vom Ziel weg nach unten und muss sie danach wieder nach oben bewegen. Das ist eine störende Bewegung, die so aussieht, als würde jemand mit einer Schaufel Sand „schüppen“. 

Die Körperhaltung ist das A und O des Flintenschützen. Korrekterweise ist der Oberkörper nach vorne gebeugt, wobei der Schwerpunkt der Flinte sich deutlich vor dem Körperschwerpunkt des Schützen befindet. Die Flinte wird mit der (vorderen) linken Hand des Rechtsschützen bzw. der (vorderen) rechten Hand des Linksschützen geführt, weil die vordere Hand besser in der Lage ist, mit dem vorderen Ende des „Zeigestocks“ Flinte auf das Ziel zu zeigen, als die hintere Hand es mit dem hinteren Ende könnte. Wer in dieser Haltung mehrfach hintereinander seine Flinte mit der vorderen Hand hebt, versteht spätestens jetzt, dass Flintenschießen ein Sport ist. Mit nachlassender Kraft, eventuell auch schon vorher, möchte man sich gerne nach hinten lehnen, entweder schon vor dem Heben oder während der Hebebewegung, und mit der stärkeren Hand mehr heben als mit der schwächeren, weil dann das Heben leichter fällt – der Schwerpunkt der Flinte käme so näher an den Körper heran. Diesen Versuchungen darf man nicht unterliegen! Denn sonst führt man die Seelenachse vom Ziel weg statt zu ihm hin.

Manche Schützen lassen ihre Flinte, wenn sie aus dem Anschlag herausgehen, einfach „fallen“. Die rechte Hand (beim Rechtshänder) mit dem Hinterschaft wird schwungvoll nach unten und hinten „fallen“ gelassen, die linke Hand bleibt weit oben. Die Flinte zeigt nach oben und der Hinterschaft befindet sich unter der Achselhöhle. Wer so aus dem Anschlag herausgeht, muss aus dieser Position wieder in den Anschlag hineingehen, es sei denn, er würde ganz bewusst dazwischen die gewünschte Erwartungshaltung einnehmen. Das geschieht meistens nicht, sondern derselbe Weg des „Fallenlassens“ wird nun in umgekehrter Richtung nach oben gegangen. Um diesen Fehler von vornherein auszuschließen, gewöhnt man sich am besten an, grundsätzlich, immer und ohne Ausnahme auf dem gleichen (richtigen) Weg aus dem Anschlag herauszugehen, wie man (richtig) in ihn hineingegangen ist.

Die vordere Hand führt, aber die hintere muss auch nachkommen. Wenn die hintere Hand zu früh stoppt und der Schütze dann mit der vorderen Hand den Schaft an sein Jochbein bringt, zeigt die Seelenachse der Flinte hoch über das Ziel hinaus. Es gibt eine einfache Methode, um auch diesen Fehler zu eliminieren. Beugt man sich nach vorne, so als ob man etwas von einem Tisch aufheben wollte, und befindet sich die Nasenspitze etwa über den Zehen des vorderen Fußes, dann wirkt das Jochbein wie ein Türstopper. Man bewegt die Flinte gleichmäßig mit beiden Armen bis an das Jochbein heran – die Aufwärtsbewegung wird automatisch mit dem Erreichen des Jochbeins gestoppt. Der Schütze kann die Flinte nicht höher heben. Unter der Voraussetzung, dass beide Arme gleichmäßig gehoben haben, erreicht der Hinterschaft dann auch automatisch die richtige Höhe der Schultertasche.

Schritt 6: Die Vollendung des Anschlages

Bisher war die Flinte noch nicht geladen und es wurde noch kein Schuss abgegeben. Je nach Vorübung und Geschicklichkeit des Schützen benötigt man für die bisherigen Schritte nur ein paar Minuten. Es ist wichtig, diese Schritte auszuführen, bevor man die Flinte zum ersten Mal lädt und schießt. Ein zu frühes Schießen ist immer schädlich. Gelingt der Anschlag nicht und man schießt, tut es vielleicht weh. Frust entsteht, wenn das Ziel nicht getroffen wird.

Erst wenn man eine gute Bewegung mit den Armen beherrscht und gleichzeitig den Oberkörper und den Kopf ruhig halten kann, widmet man seine Aufmerksamkeit im nächsten Schritt der Vollendung des Anschlages. Das bedeutet, die Flinte wird an immer dieselben Stellen der Schultertasche und des Jochbeins herangeführt. Die Flinte liegt fest an der Wange an, der Schaftrücken befindet sich direkt unter dem Jochbein. Bei einer gut angepassten Flinte ist der Kontakt fest, aber nicht zu fest. Eine angepasste Flinte will von selbst dorthin, wo sie hin soll, und muss nicht dort hineingepresst werden, wo sie nicht hin kann und nicht hin will mangels Anpassung. Der Anschlag ist vollendet, wenn die Flinte an ihren vier Justierpunkten (Schultertasche, Jochbein, rechte und linke Hand) korrekt befestigt ist und die Seelen-?achse auf die Pappschachtel zeigt. 

Schritt 7: Die Verteilung der Geschwindigkeit

Die Verteilung der Geschwindigkeit des Anschlages ist genau andersherum, als man es vielleicht denken könnte. Wer die Flinte blitzartig nach oben reißt, ist am Anfang der Bewegung am schnellsten und bleibt am Ende stehen. Diese Bewegung ist unkontrolliert und deswegen nicht nützlich. Ist man in der falschen Richtung unterwegs, kann man das bei dieser Geschwindigkeitsverteilung kaum noch korrigieren. Am Schluss ist weder der Anschlag vollendet noch zeigt die Seelenachse auf das Ziel. Beginnt man dagegen langsam und wird dann immer schneller, kann man kontrollieren und korrigieren. Die gute Anschlagbewegung ist am Anfang langsam, wird immer schneller und auf dem letzten Stück ist sie am schnellsten. Wenn man nur noch 5 cm vom Jochbein und der Schultertasche entfernt und auf dem richtigen Weg ist, kann man dieses kleine Stück Weg schnellstens erledigen. Ist man noch 30 cm von der Schultertasche und dem Jochbein weg, dann muss man langsamer und sorgfältiger vorgehen, um sicher zu sein, die Flinte in der richtigen Richtung zu führen. Geht man so vor, hat man am Ende nichts mehr zu korrigieren und kann mit dem Kontakt am Jochbein den Schuss auslösen. Der Übende sollte zu diesem Zeitpunkt auch nochmals überprüfen, ob er die Flinte wirklich immer im Kontakt mit dem Ziel anschlägt!

Lernziele sind:

  1. die Geschwindigkeit der Anschlagbewegung – kleinste Geschwindigkeit am Anfang, höchste Geschwindigkeit am Ende der Bewegung – zu trainieren,
  2. bestätigt zu bekommen, dass die Zeit, die für diesen Anschlag benötigt wird, nicht länger ist als für den „reißerischen“ Anschlag, bei ein wenig Übung sogar kürzer,
  3. den Kontakt mit dem Jochbein als „Schussauslöser“ zu benutzen. Schießt der Schütze nicht mit dem Kontakt, besteht die Gefahr, dass sein Blick vom Ziel weggeht zur Schiene und zum Korn, dass er zu zielen anfängt und mit seiner Flinte stehenbleibt.

Schritt 8: Der erste Schuss auf das stehende Ziel

Jetzt erst wird die erste Patrone geladen. Der Schütze geht in die Erwartungshaltung, führt die Anschlagbewegung aus, wie er es vorher ohne Patronen geübt hat. Wenn die vorhergehenden Schritte gewissenhaft und intensiv genug trainiert wurden, führt der erste Schuss zum „satten“ Treffer. Der dient als ein schönes Erfolgserlebnis und ist eine Bestätigung, dass die bisherigen Übungen richtig ausgeführt wurden. 

„Einmal ist kein Mal!“ Deshalb schießt man einige weitere Male auf die Schachtel. Im Idealfall liegt sie jedes Mal im Zentrum der Schrotgarbe. Wenn nicht, sieht der Schütze die Lage der Schrotgarbe und kann unmittelbar selbst den Zusammenhang mit seinen Bewegungen und der Position der Flinte in der Schulter und am Jochbein herstellen und für den nächsten Anschlag entsprechende Veränderungen vornehmen. Man soll immer mit Erfolg trainieren. Man geht erst zum nächsten Schritt, wenn der vorherige „sitzt“. Wenn irgendwann der Erfolg einmal ausbleiben sollte, kehrt man sofort zum vorherigen Schritt zurück. Frustration und Misserfolg sind keine Motivatoren.

Schritt 9: Die in der Luft stehenbleibende Wurfscheibe

In meinen Seminaren auf der Gürather Höhe benutzen wir die „Waldtaube“, die vom Boden aus, zunächst unsichtbar für den Schützen in einem Wald, nach oben geworfen wird. Der Schütze sieht sie erst, wenn sie über den Bäumen erscheint. Sie steigt weiter nach oben, fliegt ein bisschen auf den Schützen zu, bleibt in der Luft stehen und fällt dann herunter. Eine solche Taube ist hervorragend geeignet als das erste sich bewegende Ziel. Sie soll im Kulminationspunkt getroffen werden. Der Übende soll lernen, seinen Anschlag zu „timen“, hier die Bewegung seines Anschlages auf die Zeit zwischen dem ersten Sehen der Taube und dem Kulminationspunkt zu verteilen, erst im Kulminationspunkt den Anschlag vollendet zu haben und mit dem Kontakt am Jochbein abzudrücken. Dabei soll der Schütze die Taube konzentriert mit seinen Augen verfolgen und nicht auf die Schiene der Flinte sehen.

Schritt 10: Die geradeaus wegfliegende Wurfscheibe

Der Schütze steht direkt hinter der Wurfmaschine, sodass die Wurfscheibe geradeaus von ihm wegfliegt. Dazu stellt man sich auf den Trap-Bunker und die Maschine fest in „Geradeaus-Richtung“ ein, oder man nimmt die Niederhaustaube auf Stand 7 des Skeet-Standes. Auf der Gürather Höhe benutzen wir eine fahrbare Maschine, die entsprechend positioniert wird.  Lernziel ist hier, die Anschlagbewegung so schnell wie möglich, aber trotzdem sauber und flüssig auszuführen, und mit dem Kontakt am Jochbein abzudrücken und im Schuss nicht stehen zu bleiben, sondern weiterzuschwingen.

Fazit: Freunde, Gefühle und ein System sind keine Gegensätze

Anfänger können mit den zehn Schritten schnell auf den Weg einer korrekten Anschlagtechnik gebracht werden. Fortgeschrittene lernen etwaige Mängel zu erkennen und abzustellen. Der Anfang eines sensomotorischen Flintenschießens ist gelegt. Ob man später die Pivot-Anschlagtechnik oder die parallel-synchrone anwenden will, ist eine Geschmacksfrage und spielt für diese Übungen keine Rolle.

Meinen Seminarteilnehmern gebe ich zwei „Eselsbrücken“ auf den Weg:

  • Betrachte die Flinte als deinen Freund. Zu einem Freund „will man hin“ und „nicht von ihm weg“. In der Vorbereitung fällt es dann leicht, eine die Flinte einladende Körperhaltung einzunehmen, die dann automatisch die richtige und diejenige ist, mit der man seiner Flinte „einen Antrag macht“.
  • Stell dir vor, du willst zur Wurfscheibe hin und nicht nur die Schrotgarbe und deine Flinte. Ihr alle wollt zu ihr hin und nicht von ihr weg. Auch dadurch ergibt sich „spielerisch“ die richtige Haltung.

Die Gesamtaufgabe besteht darin:

  1. alles, was vor dem Werfen der Scheibe erledigt werden kann und darf, auch vorher zu tun, und nicht während des Anschlagens (optimale Stellung und Körperhaltung, beste Ausgangposition der Flinte).
  2. während des Bewegungsvorganges, beginnend mit dem Aufnehmen der Wurfscheibe und endend mit dem Weiterschwingen nach dem Schuss, die eigenen Bewegungen zu minimieren. Nur die notwendigen Bewegungen werden ausgeführt, alle nicht notwendigen sollen erkannt und eliminiert werden.
  3. ein Gefühl für die Anschlagvollendung zu entwickeln und zu verinnerlichen, dass eine gute Anschlagbewegung die Voraussetzung für den vollendeten Anschlag ist. Die Justierpunkte „Schultertasche“ und „Jochbein“ kann der Schütze nicht sehen, sondern nur fühlen. „Gefühl“ und „Wiederholbarkeit“ sind die Zauberworte. 
  4. das System zu verstehen und zu praktizieren, das im Augenblick der Schussabgabe installiert sein muss.

Nach und nach und mit der Zeit gehen die Vorbereitung, die Bewegungen und die Anschlagvollendung in Fleisch und Blut über. Man muss dann über die einzelnen Schritte nicht mehr nachdenken, weil sie im Kopf abgespeichert sind und bei Bedarf abgerufen werden können.

Die bisherigen Übungen wurden so angelegt, dass eine Körperdrehung nicht erforderlich und deswegen ausgeblendet ist. Wie die Anschlagtechnik mit der Drehung des Oberkörpers kombiniert wird, lesen Sie in Teil 3 der Anschlagtechnik in der nächsten Ausgabe.

Text und Fotos: Detlef Riechert